Was ist eine alkalische Hydrolyse?

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Was ist eine alkalische Hydrolyse?

Veränderung sei die einzige Konstante, so heisst es. Das trifft auch auf das Bestattungswesen zu. Während man noch vor wenigen Jahrzehnten einzig die Beerdigung im Sarg respektive die Kremation gekannt hat, werden in jüngster Zeit vermehrt neue Formen entwickelt, mit denen man nach dem Tod bestattet werden kann. Eine dieser neuartigeren Formen ist die alkalische Hydrolyse. Die Bestattungsform hat auch schon einen berühmten Vertreter: Der verstorbene Nobelpreisträger Desmond Tutu. In diesem Artikel erklären wir, was die alkalische Hydrolyse genau ist, worin deren Vorteile bestehen und ob auch Sie diese Form der Bestattung für sich selbst wählen können.

Wussten Sie, dass man mit einer Bestattungsvorsorge seine Bestattung planen und sicherstellen kann, dass seine Wünsche erfüllt werden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist?

Inhaltsübersicht

Was ist eine alkalische Hydrolyse?

Ist die alkalische Hydrolyse für einen Leichnam in der Schweiz legal?

Was ist der Unterschied zwischen Kremation und alkalischer Hydrolyse?

Ist die alkalische Hydrolyse eine ökologische Alternative für Bestattungen?

Andere ökologische Methoden

Fazit

Was ist eine alkalische Hydrolyse?

Unter der alkalischen Hydrolyse, auch Resomation oder Aquamation genannt, versteht man im Bestattungswesen einen chemischen Vorgang, bei dem ein Leichnam zersetzt wird. Dafür werden – wie üblich bei alkalischen Hydrolysen – Wasser gemeinsam mit Natrium oder Kalium verwendet. Sogar die DNA lässt sich durch diesen Vorgang aufspalten. Zurück bleiben nur eine Flüssigkeit und die Knochen, welche im Anschluss getrocknet, zermahlt und in einer Urne an die Angehörigen übergeben werden. Die Resomation wird zunehmend als Alternative zur Beerdigung oder Kremation verwendet, da sie eine ökologische Bestattungsart darstellt.

Der Beginn der Aquamation für die Zersetzung von Körpern geht in die frühen 1990er-Jahre zurück. Damals hat man nach einem Weg gesucht, Kadaver von Versuchstieren möglichst einfach und sicher zu zersetzen und zu entsorgen.

Ist die alkalische Hydrolyse für einen Leichnam in der Schweiz legal?

In der Schweiz ist die alkalische Hydrolyse aktuell nicht erlaubt. Derzeit legal ist die Bestattungsform einzig in Kanada, bestimmten Bundesstaaten in den USA, Australien sowie Grossbritannien. Ähnlich wie die Humusierung – einer Bestattungsart, wobei der Körper kompostiert und innerhalb von 40 Tagen zersetzt wird – gilt es bei diesen neuartigen Bestattungsformen genau abzuklären, wo die Gefahren liegen und wie man die allfälligen Risiken beseitigen oder minimieren kann. Insofern kann es noch eine Weile dauern, bis die alkalische Hydrolyse auch in der Schweiz eingeführt wird.

Was ist der Unterschied zwischen Kremation und alkalischer Hydrolyse?

Der grosse Unterschied zwischen der Kremation und der alkalischen Hydrolyse ist, dass bei der Kremation mit Hitze gearbeitet wird, während die Aquamation – wie es der Name schon sagt – Wasser einsetzt.
Gemeinsam haben die beiden Methoden, dass die Knochen zurückbleiben. Bei der Kremation sind diese allerdings bereits zu Asche verfallen und können so in einer Urne mitgegeben werden. Bei der Aquamation benötigt es noch einen Zwischenschritt, in dem die Knochenteile zermahlt werden. Doch auch bei der Resomation erhalten die Angehörigen – wie nach einer Kremation – eine Urne mit den Überresten des Körpers.

Die Kremation gilt bis heute als beliebteste Bestattungsform in der Schweiz. 

Ist die alkalische Hydrolyse eine ökologische Alternative für Bestattungen?

Die alkalische Hydrolyse ist um einiges ökologischer als die Erdbestattung oder die Kremation. Das war auch ein wichtiger Grund für Desmond Tutu, weshalb er sich für diese Methode entschieden hatte. Eine Kremation benötigt ein Ofen, der auf ca. 1’000 Grad erhitzt werden muss. Allein das benötigt schon grosse Mengen an Energie. Gemäss dem britischen Bestattungsunternehmen ‘Resomation’ benötigt die alkalische Hydrolyse nur einen Fünftel der Energie, die es bei einer Kremation braucht. Was die Treibhausgasemissionen angeht, benötigt es für diese Bestattungsform nur ein Drittel von dem, was man üblicherweise benötigt.

Andere ökologische Methoden

Nebst der Aquamation gibt es auch die Humusierung als ökologische Alternative zu den Erdbestattungen oder Kremationen. Bei der Humusierung wird der Leichnam in einen sargähnlichen Behälter gelegt, zusammen mit Stroh und anderem Grünschnitt. Blumen sind ebenfalls als Zugabe vorstellbar. Manchmal ist die Familie anwesend, wenn der Körper in den Kokon gegeben wird, und können sogar mithelfen, diesen mit weiterem Grünschnitt zu bedecken. Anschliessend wird der Behälter geschlossen. Mikroorganismen der beigegebenen Pflanzen und des Leichnams werden nun an der Zersetzung des Körpers arbeiten. Während des Prozesses entsteht eine Wärme von ca. 70 Grad. Nach 40 Tagen ist der Körper vollständig zersetzt. Zurück bleiben einzig die Knochen, welche zerkleinert und der Erde beigefügt werden.

Fazit

Leider ist heutzutage in der Schweiz die alkalische Hydrolyse noch nicht erlaubt. Die Bestattungsart, die den menschlichen Körper durch die Hilfe von Wasser und Natrium oder Kalium zersetzt, gibt es zwar seit Anfang der 1990er-Jahre, aber wurde damals nur für Tierkadaver eingesetzt. Heute gibt es nur wenige Staaten, die die Bestattungsart zulassen. Neuartige Formen für die Zersetzung eines Körpers können nämlich Gefahren für die Gesundheit und Umwelt bergen und benötigen daher genug Zeit, um sich zu etablieren und zu bewähren. 

Die Aquamation gehört zu den nachhaltigsten Bestattungsarten, die wir heute kennen. Der stetige Klimawandel und der begrenzte Platz auf den Schweizern Friedhöfen lässt vermuten, dass diese Bestattungsart sowie auch die Humusierung in den nächsten Jahren immer populärer unter der Schweizer Bevölkerung wird, und die Politik schon bald nachrücken wird.

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Rédaction Everlife

Geschrieben von Rédaction Everlife,

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