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So unterschiedlich ehren Länder die Verstorbenen

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So unterschiedlich ehren Länder die Verstorbenen

So unterschiedlich Länder, Kulturen und Religionen auf dieser Welt sind: Uns allen steht der Tod bevor. Egal wo man auf dem Globus unterwegs ist, die Verstorbenen werden gefeiert, betrauert und geehrt. Mittlerweile erkennt man aber auch eine Entwicklung der Totenehrung im digitalen Bereich. So ist es nicht unüblich, sich via Facebook oder Instagram von einem Verstorbenen zu verabschieden. Everlife.ch kommt dieser Entwicklung nach und bietet deshalb ein digitales Gedenkportal an. Darin können Angehörige nach unserem Ableben Erinnerungen, Fotos und Texte teilen. Wenn Sie mehr über dieses digitale Gedenkportal erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.

Wussten Sie, dass man mit einer Bestattungsvorsorge seine Bestattung planen und sicherstellen kann, dass seine Wünsche erfüllt werden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist?

Inhaltsübersicht

Bedeutung des Totengedenkens in Kultur und Religion

Totengedenken in Europa

Totengedenken in Lateinamerika

Totengedenken in Asien

Gedenken an die Toten in Afrika

Gemeinsamkeiten der Praktiken

Fazit

Bedeutung des Totengedenkens in Kultur und Religion

Verstorbenen zu gedenken und sie zu ehren ist aus vielerlei Hinsicht wichtig. Einerseits bieten solche Momente die Gelegenheit zu trauern, was manchmal im hektischen Alltag vergessen geht, obwohl es einem selbst besser geht, wenn man das Trauern zulässt. Andererseits hilft es, die Erinnerung an einen geliebten Verstorbenen aufrechtzuerhalten und ihn so immer noch am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Indem wir die Verstorbenen bewusst ins Leben integrieren, werden wir uns auch mehr dem Kreislauf des Lebens bewusst und schaffen es, den Tod ein Stück weit zu entmystifizieren und ihn als natürlichen Teil des Lebens zu akzeptieren.
Auf der ganzen Welt gibt es unterschiedliche Zeremonien und Feierlichkeiten, um den Toten zu gedenken. Es ist kaum möglich, alle einzelnen Zeremonien in einem Artikel abzudecken, aber dennoch möchten wir versuchen, die regionalen Unterschiede näher zu beleuchten.

Totengedenken in Europa

In Europa gibt es folgende Feierlichkeiten, um die Verstorbenen zu ehren:

 

 

  • Allerheiligen und Allerseelen. In vielen europäischen Ländern feiert man jedes Jahr am 1. November die Allerheiligen. Ursprünglich ehrte man die von der christlichen Kirche erklärten Heiligen und Märtyrern. In der Schweiz sind die Allerheiligen ein weit verbreiteter gesetzlicher Feiertag, das heisst, dass die Menschen, die in bestimmten Regionen arbeiten, an diesem Tag frei haben. Am 2. November feiert man Allerseelen. Dieser Tag ist dafür da, an alle verstorbenen Angehörigen zu denken. Da der 2. November kein gesetzlicher Feiertag ist, besuchen viele die Gräber der Verstorbenen am 1. November.
  • Totensonntag. Der Totensonntag wird von den evangelischen Kirchen gefeiert. Die Tradition verfolgt das gleiche Ritual wie Allerheiligen respektive Allerseelen und findet Ende November statt.
  • Besuch der Gräber. Viele Menschen gehen an Allerheiligen, an sonstigen Feier- oder freien Tagen in den Friedhof und besuchen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. Dort werden oftmals Kerzen angezündet und Blumen oder andere dekorative Elemente auf die Gräber gelegt.
  • Denkmäler. In vielen europäischen Städten begegnet man Denkmälern und Gedenkstätten, die an eine bestimmte Person oder einer Gruppe von Menschen gewidmet sind. Oft sind es Menschen, die in einem Krieg oder anderen wichtigen Ereignissen gefallen sind.

Totengedenken in Lateinamerika

Da der Katholizismus in Lateinamerika weit verbreitet ist, gibt es gewisse Überschneidungen mit den europäischen Traditionen, wenn es um die Totenehrung geht:

 

 

  • Tag der Toten (Dia de los Muertos). Wie in Europa werden am 1. November und 2. November ebenfalls Allerheiligen und Allerseelen gefeiert. In Mexiko nennt man die mehrtägige Feier ‘Dia de los Muertos’. Ganze Städte gedenken in bunten und lebensbejahenden Feierlichkeiten den Verstorbenen. Es gibt Umzüge, Paraden und Partys, an denen die Verstorbenen gefeiert werden.
  • Ofrendas. In vielen Häusern und Wohnungen in Lateinamerika sieht man sogenannte Ofrendas. Das sind kleinere Altare mit Fotos von Verstorbenen, geschmückt mit Kerzen und Blumen. 
  • Weihrauch und Kerzen. In vielen Kulturen in Lateinamerika ist es üblich, dass Weihrauch verbrannt und Kerzen angezündet werden. Die Kerzen symbolisieren das ewige Licht der Seelen, während der Weihrauch die Gebete ins Jenseits tragen soll.

Totengedenken in Asien

In gewissen asiatischen Ländern und Regionen feiert man die Toten wie folgt:

 

 

  • Ahnenehrung. Hierbei werden die Geister der verstorbenen Vorfahren mit Essen, Räucherstäbchen und weiteren Geschenken geehrt, einerseits um ihnen Respekt zu zollen, andererseits um sie zu besänftigen.
  • Bon-Fest. In Japan feiert man Mitte August das Bon-Fest, an dem die Geister der Verstorbenen in der Welt der Lebenden willkommen geheissen werden. Auch hier feiert man mit Essen und Tanzeinlagen.
    Qingming-Fest. Ähnlich wie auch auf anderen Kontinenten gehen Menschen während des Qingming-Fests zu den Gräbern der Verstorbenen, legen dort Speisen und Blumen nieder und verbrennen Räucherwerk. Der Feiertag findet jeweils Anfang April statt.

Gedenken an die Toten in Afrika

Totenehrungen in manchen Kulturen und Ländern Afrikas können Folgendes beinhalten:

 

 

  • Kommunikation mit den Verstorbenen. In manchen afrikanischen Kulturen werden die Toten als Brücke zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Geister angesehen. Deshalb gibt es Rituale und Zeremonien, die die verstorbenen Angehörigen ehren sollen und in denen man mit den Geistern kommunizieren kann. 
  • Opfergaben. In manchen westafrikanischen Regionen glaubt man, dass die Vorfahren Macht über Glück und Unglück der Lebenden besitzen. Aus diesem Grund ist es üblich, Opfergaben zu machen, um die Geister zu besänftigen und ihren Segen zu erhalten. 
  • Errichtung von Gedenkstätten und Schreinen. Diese können viele Formen annehmen, wie Skulpturen, Gräber oder Altare. Diese Gedenkstätten sollen an die verstorbenen Menschen erinnern und dienen als Ort, an dem man sich versammeln und an die Verstorbenen gedenken kann.

Gemeinsamkeiten der Praktiken

So unterschiedlich die einzelnen Traditionen und Rituale sind, man erkennt doch einige Gemeinsamkeiten. Nur schon die Tatsache, dass die Verstorbenen nicht vergessen werden, sondern durch die vielen Gedenktage, Feierlichkeiten oder Gedenkstätten geehrt werden und sie dadurch Teil des Lebens bleiben, ist auf dem ganzen Globus gleich. Weiter hält sich in vielen Teilen der Welt die Tradition von Opfergaben oder kleinen Altaren in den eigenen vier Wänden.
Die oben beschriebenen Feierlichkeiten beziehen sich auf die Zeit nach einem Todesfall und wie man Verstorbene auch noch Jahre nach dem Todesfall ehrt. In unserem separaten Artikel gehen wir vertieft auf die Rituale in der Schweiz ein, die unmittelbar nach dem Tod gepflegt werden, beispielsweise die Trauerfeier, der Trauerzug oder das Traueressen.

Fazit

Totenehrungen sind auf der ganzen Welt ein wichtiger Teil der Trauerbewältigung und der Erinnerung an verstorbene Personen. Solche Feierlichkeiten helfen uns, die Erinnerungen an verstorbene Personen aufrechtzuerhalten, den Tod zu entmystifizieren und besser mit ihm umgehen zu können. Auch für die Lebenden kann es besänftigend sein, zu wissen, dass man nach dem eigenen Ableben nicht vergessen geht, sondern es zahlreiche Momente oder Feiertage geben wird, an denen wir durch Gebete und Gedanken wieder unter den Lebenden sind.

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Rédaction Everlife

Geschrieben von Rédaction Everlife,

Veröffentlicht vor mehr als einem Monat

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