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Warum zündet man für Verstorbene eine Trauerkerze an?

Warum zündet man für Verstorbene eine Trauerkerze an?

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Warum zündet man für Verstorbene eine Trauerkerze an?

Das Anzünden einer Trauerkerze ist ein Brauch, dessen Anfänge bis in die Antike zurückreichen. Sie ist ein Symbol für das schwindende Leben und die Hoffnung. Doch die Trauerkerze dient auch als ein Zeichen für die Erinnerungen an die verstorbene Person und bildet damit einen wichtigen Teil des Trauerprozesses ab. Sie ist sowohl eine Geste für den Verstorbenen, als auch für die Angehörigen. 

Ausserdem beschränkt sich dieser Brauch bei Weitem nicht nur auf religiöse Familien.

Wussten Sie, dass man mit einer Bestattungsvorsorge seine Bestattung planen und sicherstellen kann, dass seine Wünsche erfüllt werden, wenn der Zeitpunkt gekommen ist?

Inhaltsübersicht

Was symbolisiert eine Trauerkerze?
Die Trauerkerze in verschiedenen Kulturen
Wann zündet man die Trauerkerze an?
Wie wählt man eine Trauerkerze aus?
Die digitale Trauerkerze

Was symbolisiert eine Trauerkerze?

Der Brauch des Anzündens einer Trauerkerze ist von besonderer Bedeutung. So wird die Flamme einer Kerze gerne als Quelle des Lichts und der Hoffnung in schwierigen Zeiten betrachtet; Licht, das im Angesicht von Trauer und Verlust Trost spendet. Zudem steht die Flamme symbolisch für die Seele des Verstorbenen und seine dauerhafte Verbundenheit zu seinen Angehörigen. Eine Kerze anzuzünden, stellt somit eine Möglichkeit dar, die Liebe und den Geist des Verstorbenen fortbestehen zu lassen.

Darüber hinaus kann eine Kerze als Sinnbild für das ewige Leben dienen. In vielen Kulturen wird der Tod nicht als das Ende, sondern lediglich als Übergang zu einer nächsten Existenz verstanden. Unsere Vorfahren beispielsweise pflegten Kerzen anzuzünden, um den Übergang eines Wesens von der sterblichen Ebene in das Jenseits zu symbolisieren. 

Nicht zuletzt ist eine Kerze eine Einladung zum Gebet oder zur Meditation. Sie ist ein Mittel, um inneren Frieden zu erlangen und den schmerzhaften Verlust eines geliebten Menschen besser zu überwinden.

Die Trauerkerze in verschiedenen Kulturen

Im Katholizismus zündet man die Kerze zu Beginn der Beerdigung an. Dies geschieht während des Lichtritus, bei dem der Verstorbene beigesetzt wird.

Im Judentum ist dieser Brauch sowohl während der Totenwaschung als auch während der Schiv'ah, der sieben-tägigen Trauerzeit nach der Beerdigung und an Yahrzeit (Todestag) allgegenwärtig. Bei der Yahrzeit zünden die Angehörigen bei Sonnenuntergang eine Kerze an, die mindestens 24 Stunden lang brennt.

Im Buddhismus werden bei Beerdigungen ebenfalls Kerzen angezündet, auch wenn sie keinem bestimmten Ritual entsprechen.

Im Islam, der eine schlichte Beerdigung befürwortet, wird dieser Brauch hingegen nicht praktiziert, ebenso wenig wie Trauerfloristik, die verboten ist.

Wann zündet man die Trauerkerze an?

Einen «richtigen» oder einen «falschen» Zeitpunkt, um eine Trauerkerze anzuzünden, gibt es nicht.

Einige zünden jederzeit eine Trauerkerze an, wenn sie sich gerade danach sehnen. Andere wiederum richten sich nach bestimmten Bräuchen oder religiösen Feiertagen. In vielen Fällen entscheiden sich die Angehörigen anlässlich folgender Momente dazu, eine Gedenkkerze anzuzünden:
 

  • Während der Totenwache im Sterbezimmer oder im Bestattungsinstitut, um sich beim Verstorbenen zu versammeln und an ihn zu gedenken.
  • Während des Trauerzuges oder am Ende der Trauerfeier, um den Leichnam des Verstorbenen zu begleiten (ebenso bei der Beisetzung der Urne im Kolumbarium).
  • Zur Feier des Geburtstags des Verstorbenen oder des Todestages. So ehrt man den Verstorbenen und lässt die Erinnerung an ihn weiterleben.
  • An Allerheiligen. Ohne zwangsläufig das Grab des Verstorbenen zu besuchen, kann man an Allerheiligen eine Gedenkkerze anzünden, um sein Mitgefühl zu bekunden und sich dabei einen Moment für sich selbst zu nehmen, um sich zu besinnen.

Wie wählt man eine Trauerkerze aus?

Wenngleich die Ästhetik nicht von grosser Bedeutung ist, da die Geste sich selbst genügt, sind die meisten Gedenkkerzen weiss. Die Farbe Weiss steht für Reinheit und Frieden, jedoch auch für Freiheit und einen Neuanfang.

Um eines Ehepartners zu gedenken, eignet sich eine rote Kerze, welche die Liebe zum Partner bzw. zur Partnerin symbolisiert. Eine orangefarbene Kerze kann verwendet werden, um eine enge Freundschaft zu würdigen, während eine blaue Kerze für Gelassenheit und Güte steht.

Die einzige Besonderheit einer Gedenkkerze ist, dass sie eine lange Brenndauer aufweist (mindestens 24 Stunden), und daher eher aus Bienenwachs als aus Paraffin hergestellt sein sollte. 

Möglich ist es auch, eine personalisierte Kerze oder ein Windlicht mit dem Foto des Verstorbenen herzustellen. In manchen Fällen ist es übrigens durchaus angebracht, eine elektrische Kerze zu bevorzugen; zum einen, um der Brandgefahr vorzubeugen, und zum anderen wegen ihrer Langlebigkeit. Wenn man beispielsweise eine Kerze auf dem Grab eines Verstorbenen aufstellen möchte, empfiehlt sich eine elektrische Kerze, die wetterfest ist.

Die digitale Trauerkerze

Im digitalen Zeitalter entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, Gedenkkerzen online auf Plattformen wie Everlife.ch anzuzünden.

Einerseits bietet diese Geste denjenigen, die nicht an der Trauerfeier teilnehmen können, die Möglichkeit, ihr Mitgefühl gegenüber den Angehörigen zu zeigen. Andererseits stellt die digitale Trauerkerze eine Möglichkeit dar, das Andenken an den Verstorbenen zu ehren.

Da eine virtuelle Gedenkkerze von allen gesehen werden kann, trägt diese kleine Geste zu einem kollektiven Geist der Unterstützung und Anteilnahme bei.

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Rédaction Everlife

Geschrieben von Rédaction Everlife,

Veröffentlicht vor mehr als einem Monat

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