Das Bestattungszubehör ist ein wichtiger Kostenfaktor bei der Organisation einer Bestattung. Diese Kosten können dank der Bestattungsvorsorge bereits zu Lebzeiten vorweggenommen werden.
Inhaltsübersicht
Woher kommt die Tradition von Trauerblumen?
Was sind typische Trauerblumen?
Sind echte Blumen ein Muss oder kann ich auch künstliche Blumen übergeben?
Sind Trauerblumen obligatorisch?
Woher kommt die Tradition von Trauerblumen?
Trauerblumen und die Trauerfloristik allgemein haben eine lange Tradition in unterschiedlichen Kulturen. Sie helfen dabei, den Angehörigen des Verstorbenen zu kondolieren. Blumen gelten generell als Symbol für das Leben und die Vergänglichkeit und sind in der Schweiz deshalb eine gern genutzte Art, um das eigene Beileid auszudrücken.
Trauerblumen werden aber nicht nur verwendet, um die eigene Wertschätzung gegenüber den Angehörigen zu kommunizieren. Konkret werden sie benutzt, um den Sarg oder die Urne zu schmücken. Auch der Ort der Trauerfeier wird gern mit Kränzen, Gestecken und Sträussen verziert. Nach einer Beisetzung werden die Trauerblumen üblicherweise auf das Grab gelegt.
Was sind typische Trauerblumen?
Immer weniger Menschen kennen die Symbolik von Trauerblumen. Sie ist auch nicht für jede Trauerfamilie von gleich grosser Bedeutung. Trotzdem sollten Sie es nicht darauf ankommen lassen, denn bei gewissen Familien könnte die Wahl der Blume eine irritierende Botschaft aussenden.
Nachfolgend listen wir die beliebtesten Trauerblumen und deren Bedeutung auf
- Akelei: symbolisiert im Christentum Glaube, Liebe und Hoffnung
- Lilien: Unschuld, Hochachtung, Hoffnung, Liebe und Tod, Gnade und Vergebung
- Rosen: Liebe, Leidenschaft, Verzweiflung (Rosen in helleren Farben drücken auch Zärtlichkeit, Zurückhaltung und Reinheit aus, gelbe Rosen bedeuten Freundschaft)
- Chrysanthemen: symbolisieren Liebe, die über den Tod hinausgeht, Aufrichtigkeit, Schicksal und ein langes Leben
- Vergissmeinnicht: Abschied, Treue, Erinnerung
- Nelken: Freundschaft, Grosszügigkeit (weisse Nelken stehen auch für Hoffnung, Treue und rote oder rosafarbene Nelken für Freundschaft oder Liebe)
- Gerbera: Wärme, Kraft
- Tulpen: Glück, Schönheit, Zuneigung
- Calla: Unsterblichkeit, Eleganz, Schönheit, Hingabe
- Efeu: Keine Blume, aber ein Symbol für die Unsterblichkeit, Auferstehung und Freundschaft
Natürlich können auch die Lieblingsblumen des Verstorbenen - sofern diese bekannt sind - in die Trauerfloristik integriert werden.
Trauerblumen sind immer auch von der Saison abhängig. Lassen Sie sich hierfür am besten vom Floristen direkt beraten.
Welche Farbe soll ich wählen?
Nicht nur die Blumenart, sondern auch die Farbe hat eine Bedeutung.
- Weisse oder cremefarbene Blumen: Gilt als Symbol der Zärtlichkeit, Reinheit und des Friedens
- Rote Blumen: Rot symbolisiert eine tiefe Zuneigung, Liebe oder gar Leidenschaft sowie auch Verzweiflung
- Gelbe Blumen: symbolisieren Freundschaft, Glück, aber in manchen Kulturen auch Eifersucht oder Verrat
- Orange Blumen: Begeisterung, Wärme, Vitalität
- Blaue Blumen: Frieden, Ruhe, Treue, Harmonie, Ewigkeit
- Violette oder lila Blumen: Mystik, Spiritualität, Wohlstand
- Grüne Floristik: Frische, Wachstum, Natur, Hoffnung
- Schwarz: Tod, Trauer – in manchen Kulturen (z. B. in Japan) kann Schwarz auch Macht symbolisieren
- Was bedeutet eine weisse Rose bei einer Beerdigung?
Rosen sind sehr beliebte Trauerblumen und ihre Farben enthalten unterschiedliche Bedeutungen. Eine weisse Rose steht für Reinheit, Unschuld, Hoffnung und Frieden. Aufgrund der Assoziation mit Reinheit, steht eine weisse Rose oftmals im Zusammenhang mit dem Leben nach dem Tod, was sie zu einer guten Wahl für Trauerblumen macht.
Sind echte Blumen ein Muss oder kann ich auch künstliche Blumen übergeben?
Friedhöfe werden meist von Gärtnern gepflegt. Das heisst, dass alte Blumendekorationen, nachdem sie verwelkt sind, von den zuständigen Mitarbeitenden des Friedhofs entfernt und entsorgt werden. Machen Sie sich also keine Sorgen, dass die verwelkten Blumen liegen bleiben. Vergessen Sie nicht: Trauerblumen stellen die Vergänglichkeit des Lebens sowie die Schönheit der Natur dar. Daher ist es vollkommen üblich, dass die Trauerblumen in absehbarer Zeit verwelken. Wenn Sie aus anderen Gründen überlegen, Kunstblumen zu kaufen (zum Beispiel, weil die von Ihnen gewünschte Trauerblume aktuell keine Saison hat), dann können Sie dies gern tun. Allerdings sollten Sie auf hochwertige, realitätsnahe Blumenimitate zurückgreifen, um Ihre Wertschätzung auch wirklich zum Ausdruck zu bringen.
Falls die Bestattung in der Natur stattfindet, also wenn beispielsweise die Asche im Wald verstreut wird, sollten Sie auf Kunstblumen verzichten, da diese nicht biologisch abbaubar sind und der Natur und den Tieren Schaden zufügen könnten.
Was kosten Trauerblumen?
Trauerblumen kosten in der Schweiz etwa zwischen CHF 50.- und CHF 150.-.
Die Kosten richten sich jedoch nach Grösse des Blumenstrausses, -gestecks oder -kranz, den verwendeten Blumen und dem Aufwand des Floristen. Die Grösse wird üblicherweise gemäss der Tiefe der Beziehung gewählt, soll heissen: Ein grosses Blumenarrangement steht für eine tiefe, enge oder sogar innige Beziehung zum verstorbenen Menschen.
Gehören Sie selbst zur Trauerfamilie? Je nach Ihren Bedürfnissen können Sie die Trauerfloristik für eine Trauerfeier direkt über das Bestattungsinstitut organisieren lassen, denn auch die Bestatter wissen nebst den Floristen sehr gut über die Bedeutung der unterschiedlichen Trauerblumen Bescheid. Sie sollten sich allerdings bewusst sein, dass das Bestattungsinstitut diese nicht obligatorische Zusatzleistung sehr wahrscheinlich verrechnen wird. Bedenken Sie auch allfällige Kosten für die Lieferung zum Ort der Trauerfeier, falls Sie einen sehr grossen Kranz oder ein grosses Gesteck bestellen.
Sind Trauerblumen obligatorisch?
Nein, kein Trauergast wird dazu verpflichtet, Trauerblumen zu kaufen - vor allem, weil die Kosten schnell in die Höhe steigen können. Sie können auch gern selbst Blumen pflücken gehen oder einen kleinen Strauss kaufen. Auch eine Trauerkarte vermag Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.
Diese Religionen verbieten Trauerblumen
Auch wenn die Phasen der Trauer von vielen Menschen gleich empfunden werden, gibt es in ihrem Ausdruck je nach Kultur oder Religion Unterschiede. Es gibt zwar keine Religion, die das Schenken oder Mitbringen von Blumen an eine Trauerfeier per se verbietet. Allerdings gibt manche Religionen, in denen eignen sich andere Rituale besser als Zeichen der Wertschätzung. In muslimischen Gemeinschaften beispielsweise ist es angemessen, nach dem Tod eines Menschen eine Geldspende an eine wohltätige Organisation zu leisten (Sadaqa). Und im Judentum gibt es die Tradition, dass man Kieselsteine auf das Grab des Verstorbenen streut. Allerdings praktizieren nicht alle Juden diese Tradition. Aus diesem Grund sind Sie immer am besten beraten, wenn Sie direkt in der Trauergemeinschaft jemanden fragen, wie sie den Verstorbenen angemessen ehren können.
Fazit
Blumen sind nicht nur in Traditionen wie einer Hochzeit beliebt, sondern eignen sich in den meisten Fällen auch als Trauerschmuck für Beerdigungen oder Beisetzungen. In der Schweiz werden Blumen an eine Trauerfeier mitgenommen – entweder als Dekoration des Ortes der Trauerfeier, des Sarges oder der Urne, oder auch als Dekoration des Grabes. Sollten Sie an einer Beisetzung in der Natur teilnehmen, wählen Sie bitte echte anstatt künstlicher Blumen, da diese biologisch abbaubar sind und keinen Schaden anrichten werden.
Viele Blumenarten eigenen sich, um zu kondolieren. Die beliebtesten Blumen sind Lilien oder Rosen. Seien Sie vorsichtig bei der Wahl der Farben. So können rote Rosen nicht nur ein Zeichen der Liebe sein, sondern auch für Leidenschaft stehen. Je nachdem, wie gut sich die Trauerfamilie mit der Symbolik von Blumen auskennt, kann das in manchen Fällen zu Irritierung sorgen oder als unangemessen betrachtet werden. Mit weissen Blumen können Sie kaum in ein Fettnäpfchen treten und daher sind sie immer eine gute Wahl.
Es ist üblich, zwischen CHF 50.- und CHF 150.- für Trauerblumen zu bezahlen. Natürlich gibt es nach oben kaum Grenzen. Es ist aber nicht obligatorisch, Blumen an eine Trauerfeier mitzunehmen. Auch ein selbst gepflückter Blumenstrauss kann eine besondere Geste sein.
Falls Sie sich dennoch unsicher sind, ob und welche Blumen für eine Trauerfeier geeignet sind, sind Sie immer am besten beraten, wenn Sie direkt bei der Trauerfamilie anfragen, wie Sie dem Verstorbenen am besten gedenken können.
